Während der letzten Monate hätte es beinahe so ausgesehen, als ob ich mein Blog vernachlässigen würde: ich kann es gar nicht mehr erwarten über alle neue Projekte und Reisen zu berichten!
Die erste Reise der neuen Saison brachte mich in die Baltischen Staaten.
Einleitung: Ich erinnere mich noch genau, als sei es erst gestern geschehen, als ich von der Schule heimkehrte, und von meinen Eltern das lang ersehnte Buch “Geigen und Geiger” von Franz Farga geschenkt bekam. Mein Blick viel unwiederbringlich auf das Kapitel über das Leben von Paganini, das ich gierig las: ich war davon so sehr beeindruckt, dass ich an jenem Tag weder meine Hausaufgaben, noch meine Geige geübt habe, auch wenn ich am nächsten Tag meinen Geigenunterricht hatte…
An jenem Tag war der Anfang eines langen Weges, das ich heute noch gehe. Wer war Niccolò Paganini, dieser Zauberer, bewundert, gefürchtet und auch gehasst von seinen Zeitgenossen, Komponisten wie Musikern? Schubert, Schumann, Liszt, Heine, Hoffmann, Grillparzer, Rossini, Brahms…die größten Romantiker wurden von diesem Geiger beeinflusst, bevor er für fast zwei Jahrhunderte für seine angeblich „zu virtuose“ Musik verpönt wurde. Eine Persönlichkeit überwuchert von Mythen und Legenden, der für immer die Musikerwelt verändern würde, und den Musik-Firmament wie ein Komet überqueren sollte, und einen langen, leuchtenden Schweif hinter sich liess.
Was ist Mythos und was ist Realität? Hier ein erstes Kapitel, eine art Einleitung in eine Geschichte die mich wahrscheinlich nie loslassen wird…
Hier also ein neuer Artikel über meine letzte Reise in Lettland, wo ich das „Poeme“ von Ernest Chausson mit dem Rezekne Kammer Orchester unter der Leitung von Janis Stafeckis gespielt habe.
Dies war meine zweite Reise in Lettland in nur wenigen Monaten, und ich mag dieses Land mehr und mehr! Das Konzert hat dieses Mal im wundervollen, frisch eingeweihten „GORS“ Saal in Rezekne stattgefunden, ein wundervoller Saal mit einer unglaublichen Akustik!
Janis und die Musiker des Kammerorchester von Rezekne waren wirklich sehr freundlich, wir hatten genug Zeit um alles zu Bereden und zum Proben. Wir hatten genug Zeit um die kleinsten Einzelheiten zu besprechen, was mehr als Luxus in diesem Beruf ist: oft hat man gerade genug Zeit um nur schnell das Konzert mit dem Orchester durch zu spielen, damit ist es beinahe unmöglich alle musikalischen und gefühlsmässigen Details mit den Musikern zusammen zu untersuchen.
Dank diesem kurzem Video, dass am Tag des Konzertes gefilmt wurde, kann ich ein wenig der Vorbereitung, Emotionen, Aufregung hinter den Kulissen… und die Freude während des Konzerts! Es ist ein erstes Video das ich heute hier poste, ich hoffe ich kann euch schon bald mehr dieser Kurzfilme vorstellen!
Während der Probe…
Das beühmte „Preconcert Selfie“…
Zeit sich für das Konzert fertigzumachen… Letzte Minuten hinter den Kulissen
Nach dem Konzert, mit dem Team des Französischen Kulturzentrums in Lettland, dem Team vom GORS in Rezekne und Janis
Am Tag danach habe ich einen kurzen Meisterkurs für die Studenten im Abschlussjahr der Musikakademie gegeben. Dies jungen Geiger bereiten ihr Diplom vor, und wir konnten uns mit dem grossen Repertoire, wie Bach’s „Sonaten un Partiten“ und Mozart’s Violinkonzerte beschäftigen.
Die Musik Akademie in Riga
Während des Meisterkurses, mit einer der Schülerinnen im Abschlussjahr.
Dieses Mal konnte ich einige Stunden am Meer verbringen, in Jūrmala. Das Baltische Meer war noch immer Winterkalt.Ist es nicht so sehr „Sturm und Drang“? Man könnte sich auch Theodor Storm’s „Schimmelreiter“ vorstellen, wie er in dunklen Nächten, durch Stürme dem Meer entlangreitet.
Nach den Emotionen eines Konzerts ist man immer eine Zeit lang von der realen Welt abgetrennt: man hat so sehr von sich selbst gegeben, sich so sehr in die Musik die man interpretiert hat hinein versetzt, dass es fast schwer ist sich wieder im Alltäglichen Leben zurechtzufinden.
Die Möven lassen sich vom Wind tragen, ich bewundere immer mit grosser Faszination ihre Freiheit.
Die schöne Kathedrale von Riga, unter den ersten Sonnenstrahlen
Pareizticīgo Kristus dzimšanas Rīgas katedrāle, die Orthodoxe Kirche der Geburt Christi von Riga, die goldenen Dächer glitzern im blauen Himmel.
Ich habe den letzten Tag in Riga unter der Sonne verbracht. Auf jeden Fall kehre ich schon bald, vor dem Herbst in Lettland für neue Projekte. Ein Land, dass man auf jeden Fall entdecken und neu entdecken muss! <3
Heute möchte ich ein wenig über meine Reise in Lettland erzählen.
Ich war dort auf Tour Anfang März im Duo mit Ugo Mahieux, in Zusammenarbeit mit dem Französischen Institut von Lettland.
Wundervolle Orte, Museen Schlösser, Salons… Konzerte im Duo ermöglichen es, eine sehr gemütliche Erfahrung zu erleben. Die Mittäterschaft zwischen Ugo und mir erahnt sich ja leicht durch unsere Interpretation, une sie geht leicht in den Saal hinein, da wir auch gerne dann mit dem Publikum austauschen. Dieses Gefühl ähnelt meiner Meinung nach sehr dem was die Romantischen Komponisten, Schumann oder Schubert erlebt haben müssen, der letztere war Zeitläufig so introvertiert, dass er nor vor seinen engsten Freunden spielte.
Das “Poème” op.25 von Ernest Chausson ist einer dieser Werke, die mich seit jeher in besonderer Art berührt hat. Virtuos, mysteriös und singend zugleich, handelt es sich hierbei um eine der wichtigsten Kompositionen, die die meisten Geiger ein wenig fürchten.
Ich habe das „Poème“ seit immerhin 12 Jahren nicht mehr gespielt, habe jedoch entschieden es mir wieder, für die Kammermusikkonzerte am Anfang des Frühjahres in Riga anzueignen. Anfang April werde ich dieses Werk mit Orchester spielen. Der ideale Augenblick um sich dieses etwas mystische „Poème“, sowie den eigentlich wenig bekannten Komponisten näher anzuschauen.
Von heute an möchte ich etwas persönlicheres mit meinen Lesern teilen: ich bin eine art „Wanderer“ wie von Schubert oder Caspar David Friedrich beschrieben; diese Figur von der man nur Schultern oder Rücken sieht.
Und so sollte es sein, glaube ich. Als Interpret der Musik die ich spiele, versuche ich mit eigenen Worten zusammenzufassen was ich mit meinen eigenen Augen sehe. Dazu gehören auch Photos, oft nur Momentaufnahmen, die, ausser der Tatsache dass sie die einzigen Zeugen eines Augenblickes sind welches mich besonders berührt hat, nur wertlose Erinnerungen sind. Ich möchte mit meinen Lesern meine Reisetagebücher teilen, oft nur einige Bilder oder Anekdoten der Orte in denen ich gewesen bin, wie ich sie durch meine eigenen Augen sehe.
Reisen ist Teil meines Lebens als Musiker, es ist wahrscheinlich einer der schönsten Facetten: Ich kann Orte und Menschen, ihre Art un Weise zu leben kennenlernen une meine Musik mit ihnen teilen. Dies ist wohl eine der am meisten lebensbereichernden Ansichten.
Altes Jahr, du ruhst in Frieden,
Deine Augen sind geschlossen;
Bist von uns so still geschieden
Hin zu himmlischen Genossen,
Und die neuen Jahre kommen,
Werden auch wie du vergehen,
Bis wir alle aufgenommen
Uns im letzten wiedersehen.
Wenn dies letzte angefangen,
Deutet sich dies Neujahrgrüßen,
Denn erkannt ist dies Verlangen,
Nach dem Wiedersehn und Küssen.
Die Deutsche Übersetzung kommt in den nächsten Tagen… Haben Sie bitte noch ein wenig Geduld
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About me
I am Olivia Steindler, a violinist and Italian blogger who has been living in Paris for more than fourteen years. I am a Romantic and passionate about this revolutionary movement, which has been transforming Europe for almost 200 years. It all began with the little known music of Paganini, my first challenge until the day I understood that to be a Romantic was a true act of rebellion!