Während der letzten Monate hätte es beinahe so ausgesehen, als ob ich mein Blog vernachlässigen würde: ich kann es gar nicht mehr erwarten über alle neue Projekte und Reisen zu berichten!
Die erste Reise der neuen Saison brachte mich in die Baltischen Staaten.
Etwas was ich besonders gerne mag ist, wenn ich mehrmals in die selbe Stadt reisen kann. Dies ermöglicht dann verschiedene Facetten zu erkennen, und die Jahreszeitenwechsel zu erleben. Ich hatte Riga zum ersten Mal im Sommer besucht, da war es über 30°C warm, ein zweites Mal im tiefen Winter, Anfang März, unter tiefem Schnee begraben, und ein drittes Mal im April, als der Frühling hereinbrach.
Ich war also zum dritten Mal in wenigen Monaten zu Besuch in Riga, im Herbst, nur kurz bevor der lange und harte Winter die ganze Region unter seinem Mantel von Schnee und Eis in Besitz nehmen würde
Es war also Ende Oktober als ich in Riga für ein neues Videoprojekt war. Dieses mal habe ich eine Solosonate von Giuseppe Tartini mit „scordatura“ ausgewählt, die „Sonata Pastorale“, eine recht seltene Sonate, von der ich selbst die Harmonisation vorbereitet habe. Ich werde schon bald mit euch das Video hier veröffentlichen, und ich werde dann mehr über diese Sonate sagen. Es sei vorerst nicht zu viel verraten: jedoch begleitet diese Sonate, die mir besonders am Herzen liegt, seit vielen Jahren, und entwickelt sich parallel zu den verschiedenen Lebensphasen.
Das Video wurde in der Von Stricka Villa gedreht, ein bemerkenswerter Ort, das von der unglaublichen historischen Vergangenheit Riga’s zeugt. Man kann mit Leichtigkeit die Schattierungen des Germanischen Eiflusses spüren, in einer Villa die während der Gründerzeit erbaut wurde.
Währen des Kommunismus verlassen, ist jetzt die Von Stricka Villa ein Ort der kulturellen Experimentierung in allen möglichen Künstlerischen Bereichen, von der Malerei zur Skulptur, von der Klassischen- zur Pop Musik, vom Theater zum Film, welches alternatives sowie traditionnelles, teils auch sehr junges Publikum Willkommen heisst.
Ich würde eigentlich gerne eintausend Bilder zeigen, da Vilnius eine andere wundervolle Baltische Stadt ist. Im Gegensatz zu Riga, in der man ohne Zweifel den Germanischen Einfluss in der Architektur sowie im Sinne fühlt, ist in Vilnius merkwürdigerweise beinahe ein Mediterranes Gefühl in der Luft.
Tatsächlich war es die Prinzessin Bona Sforza, souveräne Herzogin von Bari, Enkelin der Bianca Maria Sforza, die diesen Italienischen Renaissance Stil mit sich nahm, als sie 1518 den König Sigismund 1. von Polen heiratete, und sich zunächst in Krakau, dann in Vilnius niederliess. In der ganzen Region für ihre Friedenbringende Politik zwischen den verschiedenen Europäischen Königshäusern bekannt, wollte Bona Sforza die Italienische Renaissance für ganz Europa zugänglich machen. Selbst nach ihrem Tode (wahrscheinlich Mord, ein politischer Verrat) blieb ihr Volk ihren hellen und warmen Farben treu: es zeugen davon besonders die (weit nach ihrem Tod erbauten) Barocken Kirchen, die eine fast magische Zusammenfassung der Kirchtürme von Prag, der Bayrischen und Österreichischen Barockbauten, und der mediterranen Farben sind.
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