Von heute an möchte ich etwas persönlicheres mit meinen Lesern teilen: ich bin eine art „Wanderer“ wie von Schubert oder Caspar David Friedrich beschrieben; diese Figur von der man nur Schultern oder Rücken sieht.

Und so sollte es sein, glaube ich. Als Interpret der Musik die ich spiele, versuche ich mit eigenen Worten zusammenzufassen was ich mit meinen eigenen Augen sehe. Dazu gehören auch Photos, oft nur Momentaufnahmen, die, ausser der Tatsache dass sie die einzigen Zeugen eines Augenblickes sind welches mich besonders berührt hat, nur wertlose Erinnerungen sind. Ich möchte mit meinen Lesern meine Reisetagebücher teilen, oft nur einige Bilder oder Anekdoten der Orte in denen ich gewesen bin, wie ich sie durch meine eigenen Augen sehe.

Reisen ist Teil meines Lebens als Musiker, es ist wahrscheinlich einer der schönsten Facetten: Ich kann Orte und Menschen, ihre Art un Weise zu leben kennenlernen une meine Musik mit ihnen teilen. Dies ist wohl eine der am meisten lebensbereichernden Ansichten.

Selbstverständlich ist, wenn man auf Tournée ist, nicht besonders viel Zeit zur Erkundung! Üben, proben, und die Vorbereitung auf Konzerte selbst verschlingt bestimmt 90% der Zeit wenn man erst da ist. Trotzdem gibt es einige Möglichkeiten die Umgebung mit den eigenen müden, aber trotzdem neugierigen Augen zu erkunden: von Zeit zu Zeit mit dem Jetlag kämpfend, am frühen Morgen, in der Nacht, vor oder nach den Proben, vielleicht nur die Strasse entlang, oder indem man einfach aus dem Fenster des Hotels in dem man gerade ist schaut.

Und Tatsächlich sind für mich Fenster etwas sehr Symbolisches! Fenster erlauben mit einem einzigen Blick die Erkundung der „neuen Welt“ draussen, man kann die Sonne, den Himmel, die Wolken, manchmal ein anderes Fenster mit einer Gardine des Gebäudes gegenüber, oder einfach die Farben, all dies kann jemanden im neuen Land oder in der neuen Stadt Willkommen heissen. So sehr ich Reisen liebe, so sehr bleibt immer eine Art Unsicherheit stecken…

Fenster haben auf mich eine Art magische Anziehungskraft wenn ich auf Reisen bin…

Nicht zuhause zu sein ist etwas Wunderbares – und beunruhigend! Man wacht plötzlich mitten in der Nacht auf und fragt sich wo man eigentlich ist. Da kommt einem ein Bild auf, als man gerade beim Boarding war, oder bei der Landung… aber wo?

Anfang Februar war ich in NYC, bei meinem besten Freund und Pianisten des Duo’s, Ugo Mahieux. Da er seit einigen Monaten dort lebt, konnte ich, mit seiner Hilfe, die „City“ erleben wie dies für mich bisher nie möglich gewesen war.

Dieses Mal hatte NYC etwas besonderes, einen nie zuvor erlebten Geschmack der „neuen Welt“, da ich den gesichtslosen Hotels fern bleiben konnte, un damit ein „wie-als-ob-ich-selbst-dort-leben-würde“ Erlebnis leben konnte. Ich möchte gerne dieses kleine Kapitel meines Reisetagebuches mit meinen Lesern teilen.

Sonnenaufgang in NY, dank Jetlag und folgender Schlaflosigkeit eingefangen

Inspirierende Momente geschehen überall, die ganze Zeit: Sonnenaufgänge und -untergänge sind für mich etwas ganz besonderes, eine Art Schmankerl. Jetlag kann dann der beste Alliierte sein: man wacht am ersten Tag der Reise nie früh genug auf, um ganz ruhig und langsam im dortigen Rhythmus einzusteigen. An jenem Morgen wurde ich mit den schönsten Farben verwöhnt!

MET Opera, kurz bevor der Vorhang für Massenet’s Werther aufging

Eine der wundervollsten Erfahrungen in NYC war wohl das ich das MET Opernhaus besuchen konnte. Dank einer meiner Freunde der dort arbeitet konnte ich sogar an zwei Darstellungen dabeisein: zunächst einmal Bellini’s „I Puritani“ mit der spektakulären Pretty Yende (mit der ich vor einigen Jahren das Glück hatte in Wien zusammen zu arbeiten), dann bei Massenet’s „Werther“, der mich im Wortsinn zu Tränen gerührt hat.

Ich hoffe, dass ich schon bald einen Artikel über diesen „Werther“ schreiben kann, Isabel Leonhard ist eine unglaubliche „Charlotte“ gewesen, und hat durch ihre interpretation das Publikum in Ihren Bann gerissen.

Wunderschöne Opernkostüme im MET Opernhaus…

Orchestergraben im MET Opernhaus

Ein kurzer Blick hinter den Kulissen: vom Orchestergraben gleich nach dem „Werther“… Es ist immer etwas besonders berührendes wenn nach dem Schauspiel- oder Konzertsturm wieder friedliche Ruhe im Konzertsaal oder Opernhaus eintritt. Es ist genauso merkwürdig wenn man dort als Musiker dort bleibt: ist da nicht eine art Leere nach jeder Aufführung sowieso?

Carnegie Hall

7th avenue, 59th street. Times square’s Lichter scheinen weit in Manhattan hinein.

Es ist immer wieder etwas ganz besonderes nach einem Konzert einige Schritte laufen zu können… besonders wenn dies mit Freunden geschiet. Geschnappt wurden diese beiden Photos wurden nur kurz bevor wir in die U-bahn 59th street, nahe Carnegie Hall eingestiegen sind.

Das hier ist Ugo, mein guter Freund un Pianist des Duo’s. Wir teilen die selbe Zuneigung für Kammermusik der Romantik. Bald werde ich einige Photos unserer letzten Konzerte hier posten… Übrigens geht es hier entlang für unsere Offizielle Duo Fanpage auf Facebook  🙂

Bryant Park – mein absoluter Lieblings-Park in NYC

Als ich im Central Park spazieren gegangen bin, war noch eine dünne Schnee un Eisdecke vorhanden, trotzdem versuchte der Frühling sich schon einmal seinen Gang zu verschaffen. Es ist immer wieder etwas ganz besonderes wenn man merkt, dass die Jahreszeiten je nachdem in welchen man Land man gerade ist, sich ganz anders entwickeln. Ich mag es besonders dem Frühling in verschiedenen Ländern hinterher zu jagen.

St Paul, 5th avenue

Lexington Avenue, Winter 0 – Frühling 1

Greenwich Village, downtown

Ich habe meinen Besuch in New York besonders genossen, und hoffe dort bald wieder zurückkehren zu können.

Thank you and goodbye NYC!

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